Abriss-Schutz für B.-Brecht-Platz 4 - 6 in Schwedt/O.
Bürgerproteste gegen den Abriss


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Argumente gegen den Abriss B.- Brecht-Platz 4-6 (1-3?) Schwedt

 

Argument 1: Die Wohnbauten GmbH kann immense Kosten durch die Vermeidung von Abriss plus Neubau einsparen. Der ganze Wohnblock Brechtplatz 1-6 ist aus dauerhaften, wartungsfreien und energieeffizienten 3-Schicht-Verbundplatten errichtet. Die Außenfassade hat in den 30 Jahren seit der Errichtung der beiden Blöcke noch keinen Pinsel gesehen. Die wartungsfreie Fassade der Rückseite aus Natursteinen, roten Keramikfließen und kleinen weißen Flächen sieht trotzdem noch absolut topp (wie neu) aus und passt sich wunderbar in das vorgelagerte Parkgrün ein, wovon sich jedermann selbst überzeugen kann - wie auch die im Sommer vom Park aus aufgenommenen Bilder zeigen. [Link...]

Die Vorderfassade - ebenfalls aus verschleißfesten 3-Schicht-Verbundplatten mit Kieseln auf der Oberfläche bestehend - kann im Handumdrehen mit einigen Eimern weißer Farbe und sparsamen farbigen Akzenten - zu einer Augenweide verwandelt werden - sodass alle Mieter stolz sein könnten, hier zu wohnen. [Link...] Eine Erneuerung der Hauseingangstüren und Fenster sowie eine gründliche Renovierung der Hausflure und Aufgänge ist außerdem schon mindestens 10 Jahre überfällig. Auch im Außenbereich hat noch keine Neubepflanzung stattgefunden. Alle Mieter haben im Vertrauen auf baldige Mängelbeseitigung trotzdem immer die Miete in voller Höhe (ohne Mängelabzüge) bezahlt. Schon aus diesem Grund sind die vom Abriss betroffenen Mieter zu Recht verärgert.

Der Abriss schon allein verschlingt wahrscheinlich mehr Mittel, als für eine sinnvolle Sanierung (neue Haustüren, Balkone streichen, teils neue Fenster, Neubepflanzung und Überholung der Außenanlagen) notwendig wären. Die Platten müssen nicht zusätzlich gedämmt werden, sodass hier keine Kosten entstehen.

Argument 2: Der Block ist vom Standort her sehr günstig zwischen Park und Ärztehaus gelegen, was ausschlaggebend für den geplanten Standorterhalt war und ist. Beim Abriss der letzten Platte in der Friedrich-Engels-Strasse 2006 - hier waren Rundfunk, Presse und Herr Bürgermeister Polzehl anwesend - wurde ausdrücklich hervorgehoben, dass hier im Wohngebiet Am Waldrand die letzte Platte abgerissen wird. Darauf haben sich die Bewohner vom Brecht-Platz verlassen.

Argument 3: Die West-Ostausrichtung der Block-Längsachse (Eing. 4-6) ergibt die vorteilhafte Südausrichtung aller 30 Wohnzimmer mit Balkonen und Durchreicheküchen und die vorteilhafte Nordausrichtung der Schlaf- und Kinderzimmer. Auch das ist energieeffizient.

Argument 4: Die Grundrisse aller Wohnungen ermöglichen ein extrem kostengünstiges Wohnen auf relativ kleiner Gesamtwohnfläche. Die im P2-Typ innenliegenden quadratischen Küchen und Bäder ermöglichen das Freibleiben aller Außenbereiche zur vollen Nutzung für Wohn- Schlaf- Kinder- oder Mehrzweckzimmer. Diese Aufteilung ist besonders gut durchdacht und bewährt sich immer noch millionenfach. Das kommt allen Mietern, aber besonders den Mietern der zwölf 4-Raumwohnungen zugute. Diese Wohnungen sind aufgrund erschwinglicher Mieten besonders bei geringverdienenden Familien gefragt. 4-Raumwohnungen sind im geplanten Neubau gar nicht vorgesehen. Die 4 geplanten 3-Raumwohnungen werden schon um einiges teurer sein als die bestehenden 12 4-Raumwohnungen (allein in den Eingängen 3-6).

Argument 5: Alle noch stehenden Blöcke mit P2 Wohnungen in den Wohnvierteln Talsand, Am Waldrand und Kastanienallee haben im wesentlichen die gleichen Grundrisse und sind somit untereinander und mit den noch bestehenden Wohnungen am Brechtplatz kompatibel, sodass viele Mieter die bestehenden Wohnungen am Brechtplatz bei Nichtabrissgarantie sofort beziehen würden. Die hohe Kompatibilität allein ist ein starkes Argument für den Erhalt dieser Wohnungen.

Argument 6: Es haben schon mehrere Mieter seit 2004 nagelneue Fenster mit Rahmen erhalten, worauf laut Mietvertrag auch Modernisierungszuschläge bezahlt werden.

Argument 7: Aufgrund überalterter Wasserleitungen (Rost) wurde im Jahre 2008 eine neue Wasserleitung durch die Eingänge 4-6 gelegt. Arbeitszeitaufwand durch die Firma WHS Schwedt eine Woche. Folglich muss zu diesem Zeitpunkt noch keine endgültige Entscheidung für den Abriss vorgelegen haben. Diese Investition wäre auch verschleudertes Geld.

Argument 8: Infolge fehlender Vorabinformation der Mieter zur Abriss-, Sanierungs-, oder Neubauoption wurden die Mieter sehr kurzzeitig vor vollendete Tatsachen gestellt. Die völlige Negierung der Mieterinteressen im Vorfeld der Entscheidung löste besonders unter dem Gesichtspunkt der langjährigen Duldung leicht zu beseitigender Mängel durch den Vermieter (am Haus und im Umfeld) berechtigten Ärger aus.

Es sollte nun auch die Wahrscheinlichkeit von Ganzwegzug einzelner Mieter aus Schwedt als Folge dieser Verärgerung in Betracht gezogen werden. Als weitere Folge ziehen vermutlich auch Kinder bzw. Enkelkinder mit weg.

Argument 9: Für die in einem Neubau am Brechtplatz neu zu beziehenden Wohnungen werden andernorts Wohnungen in gleicher Zahl frei und abgerissen. Die alten Mieter vom Brechtplatz werden wahrscheinlich schon aus Umstands-, Kosten- und Grundrissgründen nicht die neuen Wohnungen beziehen, sodass ihnen der Standortvorteil nicht mehr zugute kommen kann. Auch diese Tatsache ist aufgrund der langjährig hingenommenen Mängel höchst ärgerlich.

Argument 10: Viele sehr viel ältere und nicht so günstig gelegene Plattenbauten ohne 3-Schicht-Verbundplatten vom Stadtteil Talsand über den Fr.-Wolff-Ring, Erich-Weinert-Ring bis zum Külzviertel stehen noch und sind auch nicht für den Abriss vorgesehen. Sie wurden alle teuer gedämmt und sind zum Teil schon wiederholt an den Fassaden gestrichen. Der Brecht-Platz hat dagegen noch eine intakte Originalfassade. Warum soll also ausgerechnet der B.-Brecht-Platz abgerissen werden? Unter Kostengesichtspunkten ist das vollkommen unverständlich.

Argument 11: Alle Wohnungen am Brechtplatz werden über Dachventilatoren zwangsentlüftet, sodass es bisher noch nicht zu Nässeschäden an Decken und Wänden gekommen ist. Im Gegensatz dazu kommt es in Neubauten oft zu gesundheitsschädigender Schimmelbildung. Auch die gedämmten Außenfassaden zeigen zum Teil erheblichen Schimmelpilzbesatz.

Argument 12: Laut eines Urteils des Landgerichts Frankfurt legitimieren verschleppte Instandsetzungsarbeiten keinen Abriss ansonsten guter Bausubstanz.

Es kann darum eigentlich nur eine vernünftige Lösung geben: Farbgebung der Vorderfassade, Einbau neuer Eingangstüren, malermäßige Instandsetzung der Treppenhäuser und Neubepflanzung der Außenanlagen. Dazu muss kein einziger Mieter ausziehen. Außerdem sind genügend Parkplätze vorhanden.

 

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