Abriss-Schutz für B.-Brecht-Platz 4 - 6 in Schwedt/O.
Bürgerproteste gegen den Abriss


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Seiteninhalt:
1.
Mieterprotest beim Bürgermeister ¬
2. Einladung des Bürgermeisters zum Gespräch ¬
3. Gesprächsrunde beim Bürgermeister ¬
4.
Mit Mietern im Gespräch ¬
 

Mieterprotest gegen geplanten Abriss

 

Schwedt, den 24.01.2009

Mietergemeinschaft                                                                                                                                   
Bertold-Brecht-Platz 4, 5, 6
16303 Schwedt/Oder

 

An den Bürgermeister der Stadt Schwedt,

Herrn Polzehl, Stadtverwaltung Lindenallee.

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Protest gegen den geplanten Abriss
des Wohnhauses B.-Brecht-Platz 4 bis 6 (1 bis 3 ?)

Protestgründe: Für die betroffenen Mieter ist der Sinn des geplanten Abrisses und der anschließende Neubau unter einer Vielzahl von Aspekten nicht hinreichend nachvollziehbar. Es sprechen im Gegenteil viele triftige Gründe und Argumente für den Erhalt und eine kostengünstige Renovierung, wobei keiner der hier wohnenden Mieter auch nur vorübergehend ausziehen muss. Siehe Anhang "Argumente gegen den Abriss".

Bezugnehmend auf die Ausführungen des Vertreters der Wohnbauten GmbH Herrn Wilke in einem kurzfristig anberaumten Mieterforum am 13.01.09 ist folgendes zu sagen: Bisher - zumindest seit dem Abriss der angeblich "Letzten Platte" in der Friedrich-Engels-Straße in diesem Wohngebiet - war allen Beteiligten klar, dass die beiden Blöcke am Brecht-Platz erhalten bleiben und renoviert werden. Das gegenteilige Vorhaben versetzte nun alle Betroffenen in eine regelrechte "Schockstarre", womit sich auch das vorwiegend passive Verhalten der zum Mieterforum anwesenden Mieter erklären lässt.

Fakt ist: Die Mieter sind aufgrund der für sie überwiegend negativen wohntechnischen und finanziellen Konsequenzen nicht mit der geplanten Lösung (Abriss und Neubau) einverstanden. Die Bausubstanz ist nicht so marode und eine längst fällige Grundsanierung folglich lange nicht so teuer wie ein Totalabriss mit anschließendem Neubau.

Von den 32 Wohnungen allein in den Eingängen 4-6 sind z.Z. nur 17 bewohnt, weil in den letzten Jahren trotz einer Vielzahl von Interessenten Neubezüge durch den Vermieter blockiert wurden. Der ganze Block könnte schon aufgrund der günstigen Wohnlage und hinreichender Parkplätze noch voll belegt sein. Die dafür eingenommenen Mieten wären einer sinnvollen Grundsanierung! (einfache malermäßige Fassadenverschönerung - wie zum Teil schon auf Eigenkosten von Mietern durchgeführt) zugute gekommen.

Die Mietergemeinschaft behält sich als weitere Protestmaßnahme die Option einer Petition an den Petitionsausschuss der Brandenburgischen Landesregierung in Potsdam vor.

Mit freundlichen Grüßen

Die Mieter der Mietergemeinschaft
Bertold-Brecht-Platz 4 bis 6

 

Anlagen zu diesem Protestschreiben:
Anlage 1:
Schreiben mit Argumenten gegen den Abriss
Anlage 2: Eine Unterschriftenliste zu diesem Protestschreiben

 


Einladung des Bürgermeisters zum Gespräch

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Gesprächsrunde auf Einladung des Bürgermeisters,
Herrn Polzehl am 20.02.2009 im Rathaus

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Anwesend waren als Gesprächspartner der eingeladenen Bürger: seitens der Stadt
Herr Bürgermeister Polzehl als Gastgeber, Herr Hein vom städtischen Bauamt
sowie seitens der Wohnbauten GmbH ihr Geschäftsführer Herr Wilke.
 

(gw) Nachdem Herr Bürgermeister Polzehl eingangs eine kurze, allgemein gehaltene Erläuterung zur Gesamtproblematik rund um den Abriss gab, hatten beide Gesprächs-Parteien reichlich Gelegenheit, ihre Argumente und Gegenargumente - also die Pro's und Kontra's für und gegen den Abriss und Neubau vorzutragen.

Die Aussage des Bürgermeisters war sinngemäß und kurz zusammengefasst folgende: "Mein Hauptanliegen und Interesse als Bürgermeister liegt darin, in Schwedt als Bürgermeister zufriedene Bürger zu haben. Die konkreten Entscheidungen in Wohnungsfragen liegen jedoch in der Verantwortung der Entscheidungsträger der Wohnungsunternehmen." Darum konnte Herr Bürgermeister Polzehl logischerweise keine persönliche bzw. konkrete Stellungnahme für oder gegen den Abriss des Bertold-Brecht-Platz und einen Neubau abgegeben! Eine solche Stellungnahme wäre zu obiger Aussage sachlich inkonsistent und somit unklug gewesen!

Herr Purbs als Hauptinitiator der Proteste gegen den Abriss und Sprecher der Mieterschaft erinnerte an die wiederholt gegeben Versprechen einer Sanierung des Brecht-Platzes (schon bei seinem erzwungenen Auszug aus dem Hochhaus Goethe-Ring wegen Abriss). Frau Purbs brachte die Weigerung des Vermieters, eine leer stehende Wohnung in ihrem Aufgang an 2 Interessenten aus ihrer eigenen Familie zu vermieten (Zuzug von außerhalb nach Schwedt!) zur Sprache. Damit wollte die Familie Purbs das Argument seitens des Vermieters entkräften, dass der Wohnblock unzureichend bewohnt sei und auch aus diesem Grund abgerissen werden müsse.

Herr Grischow zeigte sich besonders erbost über das auch seiner Familie gegebene Versprechen seines Vermieters, dass sie bedenkenlos in das Haus am Brechtplatz einziehen könne, weil es bald grundsaniert wird. Dabei ist seine Mutter schon über 80 Jahre alt und hat einen behinderten Sohn in Dauerpflege. Familie Grischow hatte vorher - wie Familie Purbs - auch im abgerissenen Hochhaus im Goethe-Ring gewohnt.

Die restlichen anwesenden Mieter trugen im wesentlichen die gleichen Argumente vor.

Meine eigene, mehr objektive Sichtweise als Schwedter Bürger - Herr Purbs hatte mich als Freund seiner Familie mitgenommen - betraf die Möglichkeit einer preisgünstigen Grundsanierung ohne Neubau unter Schutzgesichtspunkten. Ich habe die schöne und darum m.E. erhaltenswerte Rückfassade ins Gespräch gebracht und vorgeschlagen, diesen Block als letzten erhaltenswerten (noch im Originalzustand) der Nachwelt zu erhalten, um ihn auch Besuchern zeigen zu können.

Auf der Grundlage dieser m.E hinreichend objektiven Betrachtungsweise möchte ich mich als Schwedter Bürger mit Engagement für den Erhalt des Blocks B.-Brecht-Platz einsetzen - und das zum längerfristigen Nutzen der Stadt Schwedt.

Herr Wilke hat meinen Vorschlag interessiert zur Kenntnis genommen und auch Herr Bürgermeister Polzehl und Herr Hein waren ganz "Ohr". Ich habe Herrn Wilke gebeten, sich den Vorschlag noch einmal gründlich durch den Kopf gehen zu lassen.

Die Aussprache verlief insgesamt in einem ruhigen und sachlichen Rahmen, wobei die betroffenen Bürger reichlich Gelegenheit bekamen, ihre Meinungen zu äußern.
 


Darstellung des Gesprächs von Rathausseite in der MOZ

Schwedt

Mit Mietern im Gespräch

Schwedt (jm) Bürgermeister Jürgen Polzehl hat Mieter des Wohnblocks Brechtplatz 4 bis 6 - sie hatten wegen des avisierten Abrisses des Hauses einen Protestbrief an ihn geschrieben - zum angekündigten Gespräch eingeladen. Acht Mietparteien waren genauso anwesend wie Stadtplaner Frank Hein und Wohnbauten-Geschäftsführer Manfred Wilke. In einem offenen Gespräch seien noch einmal Varianten diskutiert worden, hieß es jetzt aus dem Rathaus. Der Bürgermeister habe dann seine Überzeugung geäußert, dass der Neubau eine gute Lösung sei. Er bat die Bewohner, sich mit ihren individuellen Wünschen nun an den Vermieter zu wenden.

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Richtigstellung!

(02.03.2009 gw) An eine Äußerung des Bürgermeisters, dass der Neubau eine gute Lösung sei, kann sich keine der anwesenden Mietparteien erinnern!


Feedback: brechtplatz@guewe.de

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