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E-Mail-Kommunikation
mit dem Bürgermeister
01.
E-Mail an den Bürgermeister vom 16.03.2009
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister Jürgen
Polzehl,
aus aktuellem Anlass möchte ich mich noch einmal
persönlich an Sie wenden.
Beim gezielten Durchsuchen des Stadtarchivs bin ich
gestern mit dem Auffinden des Artikels "Stadtumbau im Wohngebiet Am Waldrand"
fündig geworden. Sicher existiert darüber auch noch eine Video - ganz bestimmt
das damals ausgestrahlte Fernseh-Video.
Der genaue Wortlaut des
Artikels:
"Am 24. Oktober 2007 endete mit dem
symbolischen Abriss der letzten Platte
in der Friedrich-Engels-Straße 22-36 ein großes Kapitel in der Geschichte des
Stadtumbaus unserer Stadt. Damit wurde offiziell der Stadtumbau im Wohngebiet Am Waldrand
beendet. Von Beginn des Rückbaus im
Juni 1999 bis zum Ende des Jahres 2007 werden in Schwedt/Oder 5 356
Wohnungseinheiten zurückgebaut sein. Doch der Stadtumbau geht weiter. Zukünftig
rückt der Stadtteil Kastanienallee stärker ins Blickfeld. Dort sollen bis zum
Jahr 2015 noch ca. 1 000 Wohnungen aufgegeben
werden."
Mein Kommentar dazu:
Seid dem Abriss der offiziell letzten Platte im Stadtteil Am Waldrand, wozu auch der
Bertold-Brecht-Platz 1-6 gehört, konnten sich alle Bewohner des Brecht-Platz in
(Abriss-)Sicherheit wiegen, denn danach war der Abriss nicht geplant bzw.
vorgesehen. Dazu existiert auch ein ausgestrahltes Video beim
Fernsehen!
Nun konnten sich alle Mieter des Brecht-Platz auf die Realisierung
der schon lange versprochenen Sanierung freuen. Darum sind nun die Bewohner
wegen des gänzlich unerwarteten Abrissbeschlusses der Wohnbauten GmbH zu Recht
schockiert und verbittert.
Mit meinem Vorschlag, den Bertold-Brecht-Platz nicht abzureißen und
unter Schutz zu stellen bzw. über die Denkmalschutzbehörde unter Schutz stellen
zu lassen, kann der weitere Verlauf einen für alle Beteiligten vernünftige
Richtung nehmen - besonders aber im Interesse der Stadt Schwedt (ein schön
sanierter Original-P2-Block unter Denkmalschutz bringt Image-Aufwertung
gegenüber Schwedter Gästen).
Einzusehen in: http://www.guenter-wendler.de/privat/04/ds/10_04_abriss_letzte_platte.htm
Mein Vorschlag, den Bertold-Brecht-Platz
kostengünstig zu sanieren und unter Schutz zu stellen, wurde von den Betroffenen
gut aufgenommen, nachdem sie sich von meinem persönlichen Engagement mit einer
speziellen Website informieren konnten. Diese wird - soweit notwendig -
fortlaufend aktualisiert. Die genaue Web-Adresse der Startseite lautet:
http://www.guenter-wendler.de/privat/04/ds/index.htm
Leider konnte ich
nach der Bekanntgabe der Abrisspläne durch die Wohnbauten GmbH wegen Krankheit
(Grippe) nur mit 14-tägiger Verzögerung reagieren.
Dem Chef der Wohnbauten GmbH Herrn Wilke hatte
ich in einer eMail um einstweiligen Auszugstopp gebeten. Einzusehen in:
http://www.guenter-wendler.de/privat/04/ds/10_01_buergerinfo.htm
Leider
hat Herr Wilke noch nicht darauf reagiert. Ich vermute, dass Herr Wilke Sie
darüber informiert hat.
Ich bitte Sie nun, meinen
Vorschlag einer Unterschutzstellung des B.-Brecht-Platz-Platz 1-6 als eine
bisher nicht in Erwägung gezogene Option zum Nutzen der Stadt und betroffener
Bürger noch einmal gründlich zu durchdenken und dann schnell zu handeln. Ich
schlage Ihnen die Verfügung eines sofortigen (einstweilig für 2-3 Monate)
Auszugsstopps vor, um nachträglichen Ärgernissen vorzubeugen. Für die Schwedter
Bürger ist die nachträgliche
Negierung der beim Abriss der Letzten Platte im Stadtteil Am
Waldrand getroffenen Aussage, dass hier in diesem Wohngebiet offiziell die Letzte Platte abgerisen wurde, ein
hochrangiges Politikum.
Eingefügte
Bilder
Bild
1 - B.-Brecht-Platz
1-3 Die schöne, optisch ansprechende Rückseite
zum Park, einsehbar von 2 Hauptstraßen.
Bild
2 - B.-Brecht-Platz
1-6 Die Vorderseite mit 6-Meter-Balkonen - Hier fehlt nur etwas
weiße Farbe zur Auffrischung. Auf dem Dach sind die permanent saugenden Luft-Radiatoren
für das Top-Klima in allen Wohnungen zu sehen.
Bild
3 - B.-Brecht-Platz
1-6 Der B.-Brecht-Platz mit Ärztehaus und P2-Hochhaus ergeben
ein architektonisch stimmiges Gebäudeensemble. Die durchgehenden
6-Meter-Balkone sind ein wichtiges gestalterisches Detail in diesem schönen
Gesamtbild.
Mit freundlichen Grüßen Günter Wendler
02.
Antwort des Bürgermeisters vom 19.03.2009 auf meine
E-Mail vom 16.03.2009
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Sehr geehrter Herr Wendler,
zu Ihren E-Mails vom 16. und 18. März 2009
zum Thema "Stadtumbau im Wohngebiet Am Waldrand" (hier speziell
Bertolt-Brecht-Platz 1 - 6) verweist Herr Bürgermeister Polzehl gerne auf
die Diskussionen und Erläuterungen zu den Fragen, die bereits in einer
gemeisamen Beratung am 20.02.2009 mit den beteiligten Mietern, dem
Wohnungsunternehmen und der Stadt Schwedt/Oder beantwortet wurden und nach
wie vor Bestandskraft haben.
Für Ihre Anregungen und Ihr Interesse am
Schwedter Stadtumbau bedankt der Bürgermeister sich sehr, bittet jedoch um
Ihr Verständnis, dass er Ihrem Vorschlag, einen sofortigen Auszugsstopp zu
verfügen, aus den genannten Gründen nicht nachgekommen
wird.
Freundliche Grüße im Auftrag
Ramona Scharmer Büro des
Bürgermeisters
Stadt
Schwedt/Oder Lindenallee 25 - 29 16303 Schwedt/Oder mailto:buergermeister.stadt@schwedt.de Tel.
03332 446 206 Fax 03332 446 200 Besuchen Sie auch unsere
Homepage http://www.schwedt.eu
03.
E-Mail an den Bürgermeister vom 23.09.2009
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
vielen Dank für die schnelle
Beantwortung meiner an Sie gerichteten E-Mails vom 16. und 18
März.
Zum Inhalt Ihrer letzten E-Mail: Die genannten
Gründe, aus denen Sie meiner Bitte um die Verfügung eines sofortigen Auszugsstop
für den B.-Brecht-Platz 1-6 nicht nachkommen werden, sind für mich leider
nicht (voll) nachvollziehbar. Sie nennen leider keine konkreten Gründe. In
der lockeren Gesprächsrunde am 20.02.2009 im Rathaus wurden Ihrerseits
nur allgemeine Ausführungen zur gesamten Abrissproblematik gemacht. Aus
dem konkreten, dem Gespräch zugrundeliegenden Sachverhalt des geplanten
Abrisses hielten Sie sich diplomatisch heraus. Auf der Mieterseite wurde der
Protest und Unmut gegen den Abriss klar vorgetragen.
Hier noch einmal
ganz konkret meine Vorstellungen und Gedanken zum geplanten Abriss und
Neubau:
Ich meine: "Es kann
nicht im öffentlichen Interesse liegen,
ein nur 25 Jahre altes massives Wohngebäude mit hohem Wohn- und
Versorgungsstandard (Fernheizung, Lagegunst, gesunde Be- und Entlüftung,
dauerhafte Fassade, absoluter Weltstandard der Außendämmung durch moderne
industriell gefertigte 3-Schicht-Platten mit Polystyrol-Mittellage) ohne
stichhaltige Begründung und unter Ausnutzung der relativen Unerfahrenheit der
darin wohnenden Mieter kostenverursachend (Tragen der Umzugskosten durch das
kommunale Wohnungsunternehmen) leerziehen zu lassen, um es dann mit Hilfe
staatlicher Subventionen abreißen zu können. Und das nur, um am gleichen
Standort ein neues Wohnhaus mit der gleichen Anzahl viel teurerer Wohnungen,
teilweise sogar mit geringerem Baustandard und Wohnwert (ohne zentrale Be-
und Entlüftung als wesentlichster Wohlfühl- und Gesundheitsfaktor)
ebenfalls unter Zuhilfenahme von Subventionen neu zu errichten.
Dieses
Vorgehen ist durch absolut nichts zu legitimieren - unter anderem auch
darum nicht, weil der Besitzer sein zum Abriss vorgesehenes Haus in Teilen
jahrelang (beweisbar) pflichtwidrig regelrecht verloddern ließ (keine malermäßige
Instandhaltung von Hausaufgang, Flur, und Fassade). Das ist im Ganzen betrachtet
nicht nur ein arger kommunaler Schildbürgerstreich,
sondern eine besonders grobe Sorgfaltspflichtverletzung in Form eines
sträflichen Missbrauchs bei der Inanspruchnahme öffentlicher Mittel und
Subventionen.
Wenn die Stadt Schwedt zu Recht weiterhin erhebliche Mittel
aus öffentlichen Töpfen für den Stadtumbau erhalten möchte - was durchaus legitim
und zu
befürworten ist -, sollten sich die Verantwortlichen ganz schnell - und damit
meine ich sofort - eines Besseren besinnen. Der Leerzug B.-Brecht-Platz 1-6
sollte - wie ich es schon gegenüber Herrn Wilke und Ihnen schriftlich erbeten
hatte - sofort gestoppt werden.
Mit der Bestätigung des Abriss- und
Neubauplans der Wohnbauten GmbH für den B.-Brecht-Platz sind die
Stadtverantwortlichen eindeutig über das Ziel hinausgeschossen. Ich
bezweifle auch sehr, dass die Stadtverordneten durch den Bauausschuss
hinreichend über alle wesentlichen Implikationen dieses (einmaligen!?)
Vorhabens informiert wurden."
In diesem heiklen Vorhaben hat
wohl bisher
stadtseitig niemand den Mut zum Widerspruch aufgebracht?
Bitte informieren Sie darum
auch die Schwedter Stadtverordneten und alle anderen kompetenten
Entscheidungsträger der Stadt über den wichtigen Inhalt dieser
E-Mail.
PS.: Mein General-Denkspruch zur Sache: "Jede Übertreibung
heilt sich selbst durch Reibung (gw)!" Damit meine ich die in diesem Fall
offensichtlich
übertriebene Inanspruchnahme öffentlicher Mittel und Subventionen ohne
hinreichendes öffentliches und Bürgerinteresse.
MfG Günter Wendler
- Schwedter Bürger www.guewe.de
04.
E-Mail an den Bürgermeister vom 26.03.2009
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Anfang
der E-Mail
Sehr geehrter Herr Bürgermeister
Polzehl,
diese aktualisierte Seite in meinem
Web-Projekt zum Erhalt des B.-Brecht-Platz zeigt das Gebäude-Ensemble mit dem
Brechtplatz 1-6. Im Plan zum
Stadtentwicklungsprojekt ist der Bertold-Brechtplatz als einziger Wohnblock
nicht zum Abriss vorgesehen gewesen.
Die bestandsbegründende städtebauliche Qualität
dieses Gebäudeensemles hat dabei sicher den Ausschlag gegeben. Es ist
nicht einzusehen, warum dieses Argument nun nicht mehr gelten soll. Können Sie
mir dafür auch unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten eine stichhaltige und
akzeptable Erklärung geben?
Als mitdenkender Schwedter Bürger bin
ich ob des geplanten Abrisses und anschließenden teuren Neubaus total
überfordert! Oder fließen die Fördermittel jetzt dermaßen reichlich, dass jeder
wirtschaftliche Unsinn bezahlbar wird?
Nochmal: Dieses
gute Wohngebäude in einem bestandsbegründenden städtebaulischen Ensemble hoher
Qualität sollte saniert und nicht abgerissen werden. Die
weitergehenden Auszüge der Mieter sind m.E. einfach nicht zu verantworten. Das
liegt ganz und gar nicht im Sinn des Stadtumbauprogramms Ost und seiner
Förderung mit knappen Landesmitteln. Das kann sogar zu Schadenersatzforderungen
wegen mangelnder Sorgfalt bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung im Vorfeld
führen.
Meine Frage:
Wollen Sie dieses Vorgehen der Wohnbauten GmbH trotz mittlerweile besserem
Wisens weiter persönlich unterstützen? Mein gutgemeinter Vorschlag: Hauen Sie
mal energisch mit der Faust auf den Tisch, um diesen Unsinn sofort zu beenden!
MfG Günter Wendler
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