Abriss-Schutz für B.-Brecht-Platz 4 - 6 in Schwedt/O.
Bürgerproteste gegen den Abriss

Das Haus Bertold-Brecht-Platz 1-6 wurde inzwischen trotz massiver Proteste abgerissen!

Aus stadthistorischen Gründen stelle ich dieses Webprojekt weiterhin online!


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Neu! Hier ein Link zu Archivmaterial: "Stadtumbau im Stadtteil Am Waldrand mit dem Abriss der Letzten Platte offiziell beendet." Neu!
Neu! "Bürgermitwirkung im Stadtumbauprozess Ost" Neu!


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 Denksprüche_zum_Thema

 "Die beste Lösung einer Aufgabe gelingt, wenn vorher viele Leute dazu befragt werden!"

 "Wer Neues wagt, soll lange denken, denn Neues kann schnell viele kränken!"

 "Im Streben, Gutes zu verbessern, kann man es auch schnell verwässern!"

 "Gedanken, die von Unten kommen, gehören Oben für voll genommen!"

 "Bevor man eine Weiche stellt, gehört das Gleis danach erhellt!"

 "Nur die Sicht nach allen Seiten, hilft Verirrung zu vermeiden!"


Abriss-Schutz für den wahrscheinlich bald letzten P2-Häuserblock im baulichen Originalzustand (ohne Außendämmung) Bertold-Brecht-Platz 4-6 (1-6?)

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Wichtige Gründe für den Erhalt und Schutz dieses Gebäudes

Das Haus Bertold-Brecht-Platz 1 bis 6 in Schwedt/O. mit insgesamt 62 Wohnungen wurde Anfang der 80er Jahre mit modernen 3-Schicht-Platten aus dem Schwedter Plattenwerk errichtet. Dabei wurde - wie auf obigen Bild zu sehen - an der Rückseite zum angrenzenden Park besonderer Wert auf eine optisch schöne Fassade gelegt. Diese ist trotz null Pflege seit der Errichtung immer noch im schönen, dauerhaften und pflegeleichten Ursprungszustand erhalten. Link...

Dieser P2-Plattenbau befindet sich - wie gesagt - noch 100%ig im Ursprungszustand. Im gesamten Wohngebiet "Am Waldrand" rechts der Friedrich-Engels-Strasse ist es der letzte noch stehende Block. Hier wurden seit dem Beginn der Wohnungsabrisse im Jahr 1999 die P2-Wohnungen von rund 10000 Bürgern abgerissen. Beim Abriss der letzten Platte der Fr.-Engels-Strasse im Jahr 2007 - hier waren alle Medien und auch Herr Bürgermeister Polzehl anwesend - wurde von Herrn Polzehl öffentlich verkündet, dass hier die letzte Platte im Wohngebiet fällt. Diese Aussage ist vor allem den nun vom Auszug betroffenen Bürgern sehr wohl in Erinnerung geblieben. Der B.-Brecht-Platz war also zu dieser Zeit nicht für den Abriss vorgesehen und sollte stehen bleiben. Das hat auch Herr Wilke im Rundschreiben von 5.1.2009 bestätigt.

Nun hat es sich die Geschäftsführung der Schwedter Wohnbauten GmbH aber kurzfristig anders überlegt. In einem Rundschreiben an alle betroffenen Mieter wurden diese darüber informiert, dass entgegen aller früheren Aussagen zur Zukunft ihres Wohnhauses dieser letzte verbliebene Block nun doch abgerissen und an fast gleicher Stelle durch einen Neubau mit 32 Wohnungen ersetzt werden soll. Von der ursprünglichen Absicht, den Block zu sanieren, sei man nun aus wirtschaftlichen Gründen abgerückt, weil die Sanierung ähnlich kostenaufwändig wie ein Neubau sei. Zur Begründung hat die Wohnbauten GmbH im Mieterrundschreiben vom 5.1.2009 (s. unten) u.a. die folgenden vier Optionen (Möglichkeiten) beschrieben:

Option 1  Leerzug, Abriss und Freiflächengestaltung
Option 2  Bestandserhaltende Sanierung
Option 3 
Sanierung/Modernisierung mit umfangreichen Um- An- und Änderungsbauten
Option 4
  Leerzug, Abriss und Neubau

Kopie Rundschreiben ¬

Link... 

Wichtig ist die Aussage im Mieterrundschreiben, dass der Standort B.-Brecht-Platz aufgrund seiner Lagegunst zwischen Parkanlage und Ärztehaus erhalten bleiben soll.

Einzufügen ist hier noch die Tatsache der Nähe zum einzigen erhaltenen P2 Hochhaus (saniert) in Schwedt. Wie auf den Bildern 15 und 16 zu erkennen, bilden diese 3 Gebäude fast ein geschlossenes Ensemble.

An der Stimmigkeit obigen Arguments (die Sanierung sei ähnlich kostenaufwändig wie ein Neubau) bestehen auch insofern berechtigte und begründete Zweifel, als bisher - seit nunmehr mindestens 10 Jahren - nur eine bestandserhaltende Sanierung (wie z.B. in der Edgar-Andree-Str. erst kürzlich praktiziert) gemäß Option 2 erwartet wurde. Von den Optionen 3 und 4 war bis zum Zeitpunkt des Zugangs des Mieterrundschreibens niemals die Rede. Die Option 4 (Abriss und Neubau) wäre auch angesichts des geplanten weiteren Abrisses von 3000 guten Wohnungen nie jemandem auch nur im entferntesten in den Sinn gekommen (denn auch der Abriss kostet schon viel Geld - und nebenbei gesagt: seit 1999 sind dafür schon Unsummen aus öffentlichen Töpfen entnommen worden).

Es hat auch kein Mieter eine Modernisierung mit umfangreichen Um- An- und Änderungsbauten erwartet. Denn davon war bisher seitens des Vermieters - der Wohnbauten GmbH - niemals die Rede. Sonst wären einige Mieter gar nicht erst vom Goethe-Ring in den B.-Brecht-Platz gezogen. Dass eine solche Erweiterung mit Anbauten die Mietkosten exorbitant in die Höhe treibt, ist allgemein bekannt - Beispiele: Die Anbauten in der Auguststrasse und der Heinersdorfer Strasse durch die Firma BBP. Bei der Kostengegenüberstellung "Normale Sanierung" gegen "Abriss plus Neubau" ergibt sich kein logisch nachvollziehbares Geschäfts-Argument für einen Abriss mit anschließendem Neubau. Hier würde unter Abwägung aller Umstände (noch 3000 Wohnungen sind abzureißen) m.E. jegliche Geschäfts- und Finanzlogik versagen und eine gewaltige wirtschaftliche Inkonsistenz vorliegen.

Berechtigte Frage: Wie viele gute Wohnungen im Bestand könnten für 3 Millionen Euro alters- und/oder familiengerecht saniert (umgebaut) werden? Sicher ein Vielfaches der geplanten 32 Wohnungen in einem Neubau - wodurch schon einmal die Neubauplanung aufgrund wirtschaftlicher Inkonsistenz obsolet wäre! Einmal davon abgesehen, dass auch kein Mieter vom doppelter Umzug und den dann wesentlich höheren Mietpreisen begeistert ist, würde wahrscheinlich nicht ein einziger der ausgezogenen Mieter in das neue Haus einziehen. Darum sollten die Verantwortungs- und Entscheidungsträger der Stadt Schwedt und des Wohnbauten GmbH ihre Entscheidung schnell überdenken und die Auszüge aus dem B.-Brecht-Platz 1-6 sofort stoppen!

Wichtig ist unter (Erhaltungs-)Denkmalgesichtspunkten? die Tatsache, dass sich dieser Block wie schon eingangs erwähnt im Gegensatz zu allen schon außen gedämmten P2-Blöcken in den Stadtteilen Talsand und Waldrand (auch im Külzviertel) noch im Fassaden-Originalzustand befindet. Wichtig ist auch festzuhalten, dass sich die dem Park zugewande Rückseite mit seinen farbigen Naturmaterialien ohne Pflege nach fast 30 Jahren immer noch in einem schönen und ansprechenden Zustand befindet (Ausnahme Kellergeschoss - hier wurde gleich bei der Farbgebung gepfuscht und es wurde nach der Wende seitens des Vermieters absolut nichts unternommen, um diesen miserablen Fassadenzustand des Kellergeschosses zu beseitigen). Für die Vorderseite wird lediglich Fassadenfarbe zum Auffrischen der Balkone benötigt. Beispiele: Die erst kürzlich sanierten 4 Würfelhäuser in der Rosa-Luxemburg-Strasse. Link...

Unter Erhaltungsgesichtspunkten auch wichtig: Die noch stehenden restlichen P2-Blöcke (aus 3-Schicht-Platten) im Stadtteil Kastanienallee (obere Talsand-Terassen) werden im Verlauf des weiteren Leerzugs - durch weiteren permanenten Bevölkerungsrückgang und die notwendige Auffüllung des Stadtzentrum bedingt - in den nächsten Jahren voraussehbar auch großflächig dem Abriss zum Opfer fallen. Der Abriss ganzer Straßenzüge hat hier mit der Dobberziner und Kummerower Strasse bereits begonnen und setzt sich hier kontinuierlich fort. Wenn sich der Bevölkerungsrückgang noch über die nächsten 10 Jahre hinaus fortsetzt - und davon ist nach allen Prognosen auszugehen - werden wahrscheinlich auch die gedämmten Blöcke im Stadtteil Talsand oder/und Waldrand abgerissen werden müssen.

Es ist also durchaus sinnvoll, unter Denkmalschutz-Gesichtspunkten ähnlich wie in Berlin (http://de.wikipedia.org/wiki/P2_(Plattenbautyp)) auch in Schwedt zumindest einen kleinen P2-Block sofort unter Denkmalschutz zu stellen und entsprechend zu erhalten und zu sanieren. Dafür bietet sich der B.-Brecht-Platz 4-6 (1-6?) schon aufgrund seiner exponierten Lage und der schönen Rückfassade geradezu an. Auch der unmittelbare Anschluss zum Ärztehaus, die Lage am Park und die Nähe zum rekonstruierten Hochhaus in der Rosa-Luxemburg-Straße sprechen für eine Denkmalschutz-Auswahl.

Ganz wichtig: Das Haus am B.-Brecht-Platz besteht aus original innengedämmten Außenplatten in 3 Schichten. Die Lage der Wohnzimmer mit 6-Meter Balkonen in Südrichtung und der Schlafzimmer in Nordrichtung ist auch unter Wohn- und Energiegesichtspunkten sehr vorteilhaft für alle Mieter und wenn der Vermieter nicht absichtlich den Zuzug neuer Mieter blockiert hätte, wäre das Haus sicher noch voll bewohnt. Dieser Block sollte als Denkmal auf keinen Fall eine zusätzliche Außendämmung erhalten. Um mögliche Zugluft über undichte Platten- und Zimmerfugen zu verhindern, reicht eine einfache und zudem billige Rundum-Abdichtung der Zimmerböden mit Zenusil (undiche Fugen hinter den eingegossenen Holzleisten zum Antackern der Spannteppiche). Das kann jeder Laie bewerkstelligen! Der Einbau neuer Fenster und Haustüren und eine neue Farbgebung der Vorderfassade reichen im Außenwandbereich aus - natürlich muss auch eine längst fällige Innenrenovierung und Umfeldsanierung (Gehwegplatten und Stufen) vorgenommen werden.

Die Kosten dieser relativ einfachen Maßnahmen liegen mit Sicherheit weit unter den für einen Neubau plus Umfeldgestaltung anfallenden. Diese Kosten fallen teils auch unter die längst fällige, turnusmäßige Instandhaltung. Dafür haben alle Mieter seit der Wende die volle Miete ohne Mängelabzüge entrichtet. Aber das ist hier - unter Erhaltungs- bzw.Denkmalgesichtspunkten - nicht das eigentliche Problem. Was den geplanten Neubau anbetrifft (soweit dieser überhaupt Sinn macht), gibt es sicher viele andere geeignete Grundstücke, ohne den Brechtplatz abreißen zu müssen. Schließlich ist schon sehr viel Grund durch den Massenabriss für Neubauten frei geworden.

Extrem wichtig:

Mit dem geplanten Abriss dieses Hauses (ohne vorher Bürger dazu gefragt zu haben) vergibt sich die Stadt Schwedt die einmalige historische Chance zum Erhalt eines erhaltenswerten architektonischen Zeitzeugnisses aus der Schwedter Wachstumsperiode vor der Wende. Es reicht nicht aus, dass nur einige Platten eines abgerissenen P2-Blocks auf einer Wiese am Wolff-Ring aufgestellt wurden. Das ist kein hinreichend authentisches Geschichtszeugnis und darum m.E. ein ziemlicher Blödsinn. Denn damit kann Schwedt nun wirklich nicht punkten. Da fassen sich Besucher höchstens an den Kopf und sagen: "wie kann man nur ... ?"

Die Verantwortlichen des Schwedter Wohnungsunternehmens "Wohnbauten GmbH" und auch der Schwedter Bürgermeister Herr Polzehl mit seinen kompetenten Mitarbeitern sollten sich respektvoll gegenüber diesem erhaltenswerten Geschichtszeugnis der DDR-Architekturmoderne zeigen und damit gleichzeitig auch den vielen Schwedter Bürgern, die viele Jahre am Aufbau der vielen schon abgerissenen Häuser beteiligt waren und auch darin gelebt haben, den verdienten Respekt zollen. Für viele am Aufbau beteiligte Schwedter Bürger ist ein schöner Originalplattenbau (ohne angeschimmelte Polystyrol-Dämmung und unschöne Schmutzfahnen) ein zutiefst vertrautes und Identität stiftendes Erscheinungsbild. Die ursprünglichen Konstruktions- und Gestaltungsmerkmale vieler Tausend abgerissener Wohnungen sind am B.-Brecht-Platz 1 bis 6 noch unverändert vorhanden und darum (nach dem nun 10-jährigen Massenabriss) unter modernen Denkmalgesichtspunkten im allerhöchstem Maß erhaltens- und schützenswert. Die Verantwortlichen können hier zeigen, dass sie nicht nur alles abreißen, sondern auch ein sinnvolles Denkmal setzen können, welches sie dann auch allen Schwedter Besuchern vorzeigen können.

Anzumerken ist auch noch die wichtige Tatsache, dass die schön gestaltete Rückfassade vom B.-Brecht-Platz 4 - 6 von der Werner-Seelenbinder-Strasse aus - der vielbefahrenen Straße Richtung PCK und Prenzlau - voll einsehbar ist und mit dem vorgelagertem Park als schönes, ästhetisch stimmiges Ensemble empfunden wird. Dieser bisher mit Absicht vom Abriss verschonte P2-Block mit intakter Fassade in einem grünen Parkumfeld wird täglich von Tausenden Vorbeifahrenden gesehen und ist auch besonders aus diesem Grund ein auf Dauer für alle vom und zum PCK fahrenden Schwedter Bürger ein Identität stiftendes Denkmal ihrer eigenen Schwedter Wohngeschichte.

Diese Argumentationen sind sicher für alle Schwedter leicht nachvollziehbar und nachempfindbar. Darum: Den Brechtplatz schnell unter Schutz (Denkmalschutz?) stellen (lassen) und pflegend erhalten!

Ich stelle diese Informationen ins Web, um das öffentliche Interesse an der städtebaulichen Bedeutung dieses Hauses für die Zukunft der Stadt Schwedt zu wecken und möchte besonders auch die Schwedter Stadtverordneten als Verantwortungs- und Entscheidungsträger in wichtigen Stadtangelegenheiten positiv ansprechen.

 

Es gibt in Schwedt viele kostengünstig sanierte Häuser.

Der B.-Brecht-Platz kann genau so kostengünstig saniert werden.

 

eMail-Adresse für Feedback: brechtplatz@guewe.de


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B.-Brecht-Platz Rückseite P2 mit gedämmter Fassade B.-Brecht-Platz Rückseite P2 Berlin unter Denkmalschutz B.-Brecht-Platz von Parkseite B.-Brecht-Plastz Balkonseite B.-Brecht-Platz vom Bierpavillion