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01. Bürgerinformation

02. Die Platte als Baudenkmal

03. Fahrstuhleinbau bei 5 Etagen - Pro und Kontra

04. Stadtumbau Am Waldrand mit Abriss der letzten Platte offiziell beendet

05. Kommunikation mit dem Bürgermeister Herrn Polzehl

06. Bürgermitwirkung im Stadtumbauprozess Ost

07. Als "Virtuosus Diaboli" für den B.-Brecht-Platz aktiv

08. Spezielle Info-Seite zur Schutzwürdigkeit des B.-Brecht-Platz 1- 6 in Schwedt

 

Als "Virtuosus Diaboli" für den B.-Brecht-Platz aktiv

 

Was ist ein "Virtuosus Diaboli"

 

 Virtuosus Diaboli (Latein) = Bezeichnung für eine Persönlichkeit, die ihre Meinung zu allen Arten  von Mängeln, Fehlern und Konfusionen in Unternehmen oder Institutionen ohne Rücksicht auf  die persönlichen Betroffenheiten der Akteure offen äußert bzw. zu äußern wagt. Übrigens: Viele  Großunternehmen halten extra Mittel für die planmäßige Implementierung eines "Virtuosus  Diaboli" in ihr Unternehmen bereit, um es vor den schädlichen Folgen von Egoismen und  Betriebsblindheit zu schützen und sich damit gegenüber der Konkurrenz in eine bessere  Position zu bringen. Diese Investition kann sich dann vielfach bezahlt machen.

 

Hier nun meine Argumente als "Virtuosus Diaboli" gegen den Abriss und für eine kostengünstige Sanierung des B.-Brecht-Platz 4-6 (1-6) in Schwedt.

 

Zur Rettung und zum Schutz des B.-Brecht-Platz vor dem geplanten Abriss will ich mich als verantwortungsbewusster Schwedter Bürger selbst als "Virtuosus Diaboli" betätigen. Und das grundsätzlich zum Nutzen der Stadt Schwedt und seiner Bürger. Ich will die Entscheidungsträger mit Hilfe dieses Web-Projekt auf demokratischer Grundlage zum ernsthaften Nachdenken anregen.

Die Mehrzahl der vom Umzug in neue Quartiere betroffenen Mieter des Brechtplatz befinden sich in einer mehr oder weniger genötigten persönlichen Situation: Denn nachdem sich die ersten Mieter sofort nach der Bekanntgabe der Abrisspläne (in vorauseilendem Gehorsam!?) sehr schnell neue Quartiere zuweisen ließen, verließ auch der Mehrzahl der nicht umzugswilligen Mieter nach und nach der Mut zu weiterem Protest. Damit hat der Vermieter nun (relativ) leichtes Spiel zur Durchsetzung seiner Abrisspläne.

Darum muss nun zumindest eine engagierte Person ihren Protest weiterhin kontinuierlich aufrechterhalten. Und das möglichst massiv und öffentlichkeitswirksam. Die Gefahr von Verirrungen beim Einschlagen neuer Wege im Stadtumbau aufgrund fehlender Erfahrungen fordert geradezu eine umfassende, demokratische Beteiligung möglichst vieler Betroffener heraus. Auf diese dringend notwendige Bürgerbeteiligung am Stadtumbauprozess wurde jedoch im konkreten Fall des B.-Brecht-Platz vollkommen verzichtet.

Da hier ein ganz neuer Weg im Schwedter Stadtumbau beschritten werden soll, halte ich das klammheimliche Vorgehen unter völligem Ausschluss der Öffentlichkeit (im Vorfeld der Planungen) für schädlich und darum nicht hinnehmbar. Es geht hier immerhin um eine Millionen-Investition für einen Ersatzneubau und um hohe Abrisskosten aus öffentlichen Fördertöpfen. Hier muss den Akteuren schon aufgrund ihres bedeckten Vorgehens ganz entschieden Paroli geboten werden. Denn ein erst 25 Jahre altes, im Kern gesundes und mit hohem Wohnkomfort ausgestattetes bewohntes Wohngebäude durch teuren Abriss (noch dazu aus einem bestandsbegründenden städtebaulichen Ensemble hoher Qualität) herauszureißen, um es durch einen teuren Neubau an fast gleicher Stelle zu ersetzen, grenzt m. E. nicht nur an architektonischen und wirtschaftlichen Schwachsinn; es ist aufgrund  unnötiger Ausgaben von Millionen Euro tatsächlich wirtschaftlicher Unsinn. Dafür werden öffentliche Fördertöpfe (aus Steuermitteln!) für das Stadtumbauprogramms Ost mit Sicherheit nicht gefüllt. Hat Schwedt in den letzten Jahren nicht genug Fördermittel für den Abriss erhalten? Die Verantwortlichen sollten sich bewusst mäßigen, um auch zukünftig noch mit gutem Gewissen Fördermittel für den weiteren Stadtumbau aus öffentlichen Töpfen entnehmen zu können.

Der (maßlose) Abriss des intakten Hauses B.-Brecht-Platz 1-6 aus einem bestandsbegründenden städtebaulichen Ensemble hoher Qualität ist nach meiner Überzeugung auch ein ganz arger Schildbürgerstreich. Wie will Herr Bürgermeister Polzehl dieses Vorgehen mitverantworten? Ich meine: Herr Polzehl sollte sich nicht dazu hingeben, die Bürger, die ihn gewählt haben, auf so offensichtliche Art zu Schildbürgern machen. Er sollte nicht duldend zusehen, wie sich Bürger durch den dirigierten Auszug ohne wirkliche Notwendigkeit selbst zu Schildbürgern machen müssen. Wenn diese Praxis Schule macht, läuft bald ganz Schwedt Gefahr, sich zur nichtförderungswürdigen Schildbürgerstadt zu mausern. Und das können weder Herr Polzehl noch alle anderen Schwedter wollen.

Darum sollten sich die Entscheidungsträger nun schnell noch mal an einen Tisch setzen, um die vorgeschlagenen sinnvollen Alternativen zum Schutz und Erhalt des B.-Brecht-Platz und seiner kostengünstigen Sanierung zu erörtern. Das Gebäude B.-Brecht-Platz 4-6 (1-6) kann nach einer kostengünstigen Sanierung (ohne teure An- und Umbauten wie z.B. in der Heinersdorfer Strasse praktiziert!) im Bestand des vorhandenen Gebäudeensembles "Ärztehaus / Hochhaus R.-Luxemburg-Str. 1-5 / B.-Brecht-Platz" zur Freude der Mieterschaft und der Schwedter Öffentlichkeit noch sehr lange seinen angestandenen Platz einnehmen.

Wichtig: Der B.-Brecht-Platz 1-6 darf in Bezug auf seinen Erhaltungswert auch nicht mit den bisher abgerissen Gebäuden im Stadtteil Am Waldrand verglichen bzw. gleichgestellt werden. Hierbei handelte es sich um einen großflächigen Abriss ohne wirkliche Alternativen zum Abriss. Vergleichende Argumente in dieser Richtung sind für den B.-Brecht-Platz völlig fehl am Platz. Siehe dazu: Ursprünglicher Plan...

 

Meine Vorschläge für eine kostengünstige Sanierung:

 

Wenn die Wohnungen weitgehend leergezogen sind, sollte unverzüglich mit der kostengünstigen Sanierung des Gebäudes im Rahmen des Stadtumbauprogramms Ost unter Zuhilfenahme von Fördermitteln begonnen werden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen im Einzelnen:

  • Alle Zimmer sollten, soweit nicht schon erledigt, mit neuen Fußböden ausgestattet und dabei an den Außenkanten (am Fußboden) gegen Zug von außen abgedichtet werden.
  • Die Heizungsstränge sollten, soweit verschlissen, erneuert werden, aber dabei die Nischen im Bad möglichst erhalten bleiben.
  • Fenster, soweit noch nicht erneuert, sollten ersetzt werden.
  • Die Hausflure und Treppenaufgänge sollten wie in anderen Häusern malermäßig instand gesetzt werden.
  • Alle verschlissenen alten Hauseingangstüren aus Holz sollten erneuert werden.
  • Die Elektroinstallationen sollten überprüft und bei Bedarf überholt oder erneuert werden.
  • Die 2 Einraumwohnungen im Parterre sollten zu Kellerräumen umgebaut und die anderen Kellerräume dafür anders aufgeteilt bzw. vergrößert werden.
  • Das geamte Umfeld sollte neu gestaltet werden.
  • Auf eine energetische Zusatzdämmung sollte gänzlich oder weitgehend verzichtet werden, weil die Außenwände durch die industriell erstellten Platten-Innendämmungen schon einen hinreichenden Dämmwert besitzen. Das spart schon entscheidend Sanierungskosten. Es gilt beim Verzicht auf eine zusätzliche Außendämmung zu bedenken, dass auf der Nordseite des Gebäudes alle Schlafzimmer und auf der besonnten Südseite alle Wohnzimmer liegen.
  • Der Ursprungszustand der Außenansicht sollte somit unbedingt erhalten bleiben, womit das Haus automatisch und stellvertretend für die vielen abgerissenen und noch abzureißenden P2-Blöcke für ganz Schwedt einen Denkmalcharakter als Original-P2-Gebäude erhält. Hierbei ist auch die exponierte Lage des Gebäudes und seine ideale Einbettung in ein bestehendes Gebäude-Ensemble zu beachten. Diese Fakten ergeben eine zusätzliche Motivation für den Erhalt und die Sanierung des Gebäudes. Sicher kann hierzu auch der Denkmalschutz zu Hilfe gezogen werden.

 

Soweit meine Anregungen als "Virtuosus Diaboli" an die Adressen der Stadtverordneten, der Wohnbauten GmbH und der Schwedter Stadtverwaltung
 

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